Die 5 theologische Irrtümer vieler Gemeinden.


Es geht in diesem Schreiben darum, in Liebe auf Irrtümer und Fehlstellen hinzuweisen die in vielen, wenn nicht in den meisten Gemeinden auftreten. Uns ist daran gelegen, dass man diesen Brief prüfend liest und sich vor Gott und seinem Wort in Unterwerfung demütigt. Wir sind der Überzeugung, dass viele Gemeinden NICHT nach Gottes Wort, Prinzipien und Vorschriften geführt werder. Darum sehen wir es für absolut notwendig uns einmal nach der Schrift zu prüfen, ob diese Irrtümer sich in unseren Gemeinden auch hereingeschlichen haben. Möchte Gott uns gnädig sein, uns die Augen öffnen und die nötige Bussfertigkeit schenken

Die 5 theologische Irrtümer:

  1. Unbeachtung der Autorität und Genügsamkeit des Wortes Gottes:
    Die Bibel allein ist Gottes unveränderliches, unfehlbares, unbiegsames Wort. Wenn die Bibel spricht, spricht Gott. Unabhängig davon, ob und wie wir sie verstehen. Die Bibel ist die einzige und absolute Wahrheit und alles andere sind nur Empfindungen, Interpretationen und Gefühle. Die Heilige Schrift ist Gottes Wort, geschrieben durch Menschen, vom Heiligen Geist eingehaucht und beaufsichtet. Sie ist die unfehlbare göttliche Autorität in allen Bereichen. Sie muss als Gottes Anweisung geglaubt, als Gottes Gebot gehorcht und als Sein Versprechen empfangen werden (Mt.5.18; 24.35; 2.Tim.3.16; Hebr.4.12 13; 2.Petr.1.20-21).
    Alles was wir über Gott wissen brauchen/können ist in seinem Wort zu finden. Ausserhalb der Schrift wird bezüglich seinem Wesen, sein Wirken und seinem Willen, nichts offenbart. In der Schrift ist alles enthalten was wir zur Erlösung und Heiligung benötigen. Sie mangelt an nichts. Was Gott auf Erden tat, tut und tun wird geht immer Hand in Hand mit der Schrift, denn getrennt davon macht Gott nichts (Röm.1.16; 1.Kor.1.18+24).
    Diese Wahrheit wird in ähnlichen Worten wohl in den meisten Glaubensbekenntnissen der Gemeinden buchstabiert, jedoch fehlt immer wieder die Bereitschaft sich nach Gottes Wort zu richten. Die Wahrheit wird desöfteren als relativ, offen und diskutierbar angesehen. Als ob Gottes Wort für den Einen dieses und für jemand Anderen jenes bedeuten könnte. Fragen oder Hinweise zu/auf Bibelstellen werden desöfters interesselos abgeleitet und Themen wie „die Notwendigkeit Christi zur Erlösung“ oder „Was ist das Evangelium?“ bleiben unbehandelt, denn man will sich der unmissverständlichen Wahrheit der Bibel nicht beugen. Dieses lässt sich im Umgang mit den unten beschriebenen Irrtümern, wie das fehlende/falsche Evangelium, die Abwesenheit von Gemeindediziplin und Gottesdienstgestaltung deutlich erkennen.
  2. Fehlendes/falsches Evangelium:
    Das Wort „Evangelium“ bedeutet „Gute Nachricht“. Es ist die rettende Botschaft, das Heil für die Menschen. Es enthält Kunde vom sündigen Zustand des Menschen und die allumfassende Verderbtheit des Menschen, Gottes Zorn gegen sündige Menschen und sein göttliches Gericht. Es spricht von der Jungfrauengeburt, von Jesu Menschwerdung und seine Sündlosigkeit, sein Leiden und Sterben, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt und sein gegenwärtiges Sitzen zur Rechten des Vaters, der Ihm ALLE Herrschaft gegeben hat. Das Evangelium ist die Botschaft von der Sühnung, die Vergebung der Sünden, die Rechtfertigung der Erwählten, die Heiligung und Verherrlichung derselben.
    Es ist „Gottes Evangelium“ (Röm 1.1). Sein Ursprung liegt bei Gott (Röm.11.36). Und es gibt nur einen Weg zum Vater (Mt.11.27; Joh.14.6; Apg.4.12) , nur einen Mittler Jesus Christus (1.Tim.2.5) und nur eine Sühnung (Röm.3.23-25). Das Evangelium ist die Botschaft, wie Gott Sünde vergibt ohne seine Heiligkeit und Gerechtigkeit zu verletzen; wie er von der Macht der Sünde befreit und ewige Hoffnung gibt. Gott hat bestimmt, durch welche Mittel wir erlöst werden; nämlich aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus allein.
    Die Verkündigung des Evangeliums geschieht durch die Torheit der Predigt. Eine Botschaft, die die Welt verachtet (1Kor.1.20-23). Der Heilige Geist nimmt dieses Wort und berührt das Herz des Hörenden,
    gibt ihm den Willen und auch den Glauben (Phil. 2.13; 2.Thess. 1.11; Heb.12.2). Was Paulus in Röm.11. 36 im Sinn hat wenn er sagt, „von Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin sind alle Dinge“, ist die Erlösung. Der Fokus der ersten 11 Kapitel des Römerbriefes ist, dass die Erlösung von Gott, durch Gott und zu Gott hin ist. Gottes Souveränität in der Erlösung bringt Ihm alle Ehre.
    „Aus ihm“: Jeder Aspekt der Erlösung ist von Gott. Die souveräne Erwählung, die souveräne Vorkenntnis und Vorherbestimmung bevor die Welt war (Eph.1.4). Die souveräne Berufung bis hin zur Verherrlichung, alles zeigt zurück zu Gott, welcher der Ursprung der Erlösung ist. Es ist Gottes Evangelium (Röm 1.1), d.h, ER hat es erstellt. Die jungfrauliche Geburt, das sündlose Leben, der
    stellvertretende Tod, die körperliche Auferstehung und die gegenwärtige Herrschaft zur Rechten Gottes. Die Erlösung ist aus Gnade allein, durch den Glauben allein, in Christus allein. All dieses stammt aus dem erstaunlichen Glanz Gottes.
    „Durch Ihn“: Nicht nur hat Gott das Evangelium erdacht, sondern auch ausgeführt. Er hat bestimmt wann und wo wir waren als das Evangelium zu uns kam. Es gibt keine zufällige Ereignisse, sondern alles wird durch Gottes souveränen Willen zustandegebracht. Gott überzeugt uns unserer Sünden. Gott ist es, der uns beruft. Gott ist es, der uns die Wiedergeburt schenkt. Er öffnet uns die geistlichen Augen und Ohren. Er gibt neue Herzen um seinen Willen zu tun. Die Erlösung ist 100% Gottes Werk der Gnade an den Menschen. Jedes andere Verständnis der Erlösung raubt Gott die Ehre.
    „Zu Ihm hin“: Gott hat uns nicht in erster Linie erlöst um uns von den Flammen der Hölle zu retten. Der eigentliche Grund liegt in Gott selbst. Gott erbarmt sich unser für sich selbst, nach seinem Wohlgefallen, zum Erweis seiner Eigenschaften, zum Preise seiner Herrlichkeit (Röm. 9.23; Kol.1.27; Eph. 1; Phil.2.13; 2.Thes.1.11-12). Der höchste Zweck der Erwählung zum Heil ist die Verherrlichung Gottes. Das Ziel und der Hauptpunkt im Wirken des Vaters, des Sohnes und des Geistes in der Erlösung ist seine Ehre. Wenn Gläubige von sich aus irgendetwas zu ihrer Erlösung beitragen könnten, würde nicht alle Ehre Gott gehören und daher der letzte Satz in Röm.11.36, nicht zutreffen.
    Es ist die Kraft Gottes die uns rettet (Röm. 1.16; 1.Kor.1.18+24; Phil.2.13). Nicht in Zusammenarbeit des Menschen. Wir Menschen haben nichts zu unserer Erlösung beigetragen als nur die Sünden für die Christus gestorben ist (Eph.2.8; Joh.4.10). Es ist Gottes Allmacht die uns nicht nur rettet sondern auch im Glauben erhält. Hinge unsere Erlösung auch nur für einen einzigen Moment von uns ab, so würden wir sie verlieren (Hebr.12.2). All dies bedeutet aber keineswegs dass wir keine Verantwortung haben. Unser Heiligungsleben ist von grosser Bedeutung und geht immer Hand in Hand mit der Rechtfertigung. Wenn Gott uns erst einmal die Wiedergeburt und den Glauben geschenkt hat, dann erst wollen wir ihn gefallen, ihn folgen, ihn ehren. Die Bibel sagt unmissverständlich: „Bewirket euer Heil mit Furcht und Zittern“ (Phil. 2.13), und „An ihren Werken werdet ihr sie erkennen“ (Matt. 7.16).
    Das Problem in vielen Gemeinden in Bezug auf das Evangelium liegt im ausserbiblischen Verständnis, dass der Mensch sich für Christus entscheiden kann. Das Konzept, Jesus habe die Erlösung lediglich „möglich gemacht“ und der Mensch kann sich für oder gegen Gott entscheiden, ist eines der grössten Missverständnisse der Geschichte. Diese Idee widerspricht die in der Schrift beschriebene Unfähigkeit des Menschen. Gott verlangt vom Menschen das, was er nicht tun will noch kann (Matt.11.25-30; 16.17; Joh.6.44+65) . In Römer 3.10-18 haben wir Gottes Beschreibung über den Menschen. Keiner sucht Gott, alle sind untauglich und unverständig. Paulus schreibt in Epheser 2.1 dass
    wir vor unserer Bekehrung geistlich tot waren. Das beschreibt nicht gerade jemanden der irgendeine Entscheidungsfähigkeit besitzt sondern vielmehr jemanden, der gerade NICHT auf das Evangelium
    reagieren kann. In Philiper 2.13 sagt es, „Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“ Merken wir wer hier wirkt und nach wessen Wohlgefallen? Es ist nicht der Mensch sondern Gott.
    Die Lehre der völligen Verderbtheit des Menschen wird kaum, wenn überhaupt über die Predigt gelehrt, sondern man beteuert vielmehr eine unbiblische Fähigkeit des Menschen sich für Gott zu entscheiden (Röm. 3.10-13; Eph. 2.1-3).
    Zudem wird die Wohlstand-Theologie propagiert und direkt oder indirekt gelehrt. Man duldet berühmte Irrlehrer und verbreitet ihre Lehren, trotz wiederholter Hinweise einiger Gemeindeglieder.

    Hier einige Beispiele:
    Joyce Meyer ist eine der bekanntesten in der Wohlstandstheologie. Seit Jahrzehnten steht sie als Pastorin eine Gemeinde vor, welches Gott in seinem Wort klar verbietet (1.Tim.2,12). Sie lehrt, dass Gott sich ihr ausserhalb der Bibel offenbart, dass sie nicht mehr sündigt, dass Jesus am Kreuz aufhörte Gott zu sein und sich selbst nicht mehr helfen konnte. Dieses ist Gotteslästerung und steht überhaubt nicht im Einklang mit der Bibel (Matt.26.53; Joh.10.17-18; Phil.2.8-9; Tit.2.14).
    Weiter lehrt das Wohlstandsevangelium, dass Gott will dass alle reich, gesund und erfolgreich seien, und ist man dieses nicht, so liegt es am Unglauben. Dieses ist eine Lüge aus dem Abgrund der Hölle. Jesus ist nicht für unsere Armut, Krankheit und Misserfolge gestorben, sondern Er starb für die Sünde derer die an ihn glauben (Jes.53.5; Röm. 4.25; 5.19; 2.Kor.5.21; Gal.3.13). Im Gegensatz zu Joyce Meyer, verspricht Jesus seine Nachfolger ein Leben geprägt vom Hass der Welt, Verachtung, Leid, Verfolgung, und sogar den Tod um des Wortes willens (Matt.16.24; Luk. 14.26+33; Apg.14.22; Röm.5.3; 2.Kor.4.11; Phil.3.7-8; 2.Tim. 3.12).
    Noch ein Irrlehrer ist Craig Hill. Nicht nur präsentiert er ein Wohlstandsevangelium, sondern er erzählt seltsame Geschichten wie Er in den arabischen Ländern Kühe heilt als sein Team für sie betete. Seine Lehren sind in unseren Kreisen durch die Stiftung „Prinzipien fürs Leben“ bekannt, wo er unter anderem die Lehre der völligen Verderbtheit auf Generationsflüche abschiebt.
    Ist man diesen Irrlehrern gefallen, schiebt so mancher lieber das Wort Gottes und die Warnungen einiger Gemeindeglieder statt den Irrlehrer ab.

  3. Mensch-zentriertheit statt Gott-zentriertheit:
    Das höchste Ziel des Menschen ist, Gott zu verherrlichen und sich für immer an ihm zu erfreuen (1.Petr 4,11; 1.Kor 10,31). Gott die Ehre geben bedeutet, Gott in unseren Gedanken den höchsten Platz einzuräumen und ihn mit Ehrerbietung zu achten (Ps 92,9; Ps 97,9). Wir geben Gott die Ehre wenn wir ihn, seine Eigenschaften (welche die Herrlichkeit seines Wesens ausstrahlen), seine Verheissungen (die
    seine freie Gnade bezeugen) und seine Regierung bewundern. Wie in Römer 11.36 geschrieben und oben gesagt, ist Gott das Zentrum und muss daher auch das Zentrum unserer Aufmerksamkeit sein.
    Alles hängt von unserer Gotteserkenntnis ab. Was wir über Gott denken ist das, was unser Leben und Sterben bestimmt. Eine erhöhte Ansicht über Gott führt zu erhobenem und heiligem Leben, Anbetung und Dienst. Eine niedrige Ansicht über Gott führt zu entwürdigendem Umgang mit Gott, mit sich selbst und mit anderen. Indem wir hierin fehlen, wird Gott erniedrigt und Mensch erhöht. Durch die Predigt versucht man desöfteren den Mensch einen erhöhten unbiblischen Stellenwert zuzuschieben und somit das Selbstwertgefühl zu heben. Als Gläubige jedoch haben wir unseren Wert lediglich in Christus.
    Das falsche oder fehlende Evangelium führt unablässlich zu einer menschzentrierten Weltanschauung. Offensichtlich wirkt sich dieses auf die Gottesdienste aus, worauf wir später noch drauf eingehen.
  4. Abwesenheit von Gemeindedisziplin:
    Eine der vielen Aufgaben der Gemeinde ist die Gemeindedisziplin. Dieses geschieht durch die Zurechtweisung des unbussfertigen Gliedes anhand von 3 Schritten die Jesus uns selbst gegeben hat (Matt.18.15-17). Der Ausschluss muss jedoch nur und immer dann ausgeübt werden, wenn der Sünder nach diesen 3 Schritten in seiner Unbussfertigkeit bleibt, d.h, die Gemeinde stellt jede Gemeinschaft mit dem Sünder ein. Der ganze Prozess der Gemeindedisziplin geht darum, den Unbussfertigen zurück zur Herde zu bringen. Die Absicht ist nicht zu strafen, sondern vielmehr den Sünder aufzuwecken, die Gemeinde zu heiligen und den Zorn Gottes auf die Gemeinde vorzubeugen- denn, „Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.“ (Gal. 5.9; Matt.12.1-2). Es geht um die Seele des Menschen und um die Gesundheit der Gemeinde.
    In vielen Gemeinde wird dieser Auftrag Jesu fast völlig ignoriert. Man dultet die Säufer, Ehebrecher, Geldgierige, solche die fast nie zum Gottesdienst erscheinen und sogar das eigene Gezank der Gemeinderatmitglieder. Trotz der Worte Jesu und den Briefen des Paulus werden diese Sünden in der Gemeinde geduldet. Gottes Gericht ruht auf die Unbussfertigkeit und die Gemeinde macht sich hier enorm schuldig und fürchtet den gerechten Zorn Gottes NICHT.
  5. Vernachlässigung der Gottesdienste:
    Es ist die Verantwortung und das Privileg eines jeden Christen, sich mit den Gläubigen zu versammeln (Hebr. 10.25; Apg.1.14). Christen sind aufgerufen sich zu versammeln um Gott anzubeten. Wie oben gesagt, muss Gott das Zentrum unserer Aufmerksamkeit sein. Indem wir uns auf Gott und sein Wort konzentrieren, geben wir ihm seinen Stellenwert und der Mensch rückt in den Hintergrund. Der Zweck des Gottesdienstes am Sonntag ist in erster Linie „Gott zu dienen“ und die Gläubigen zu erbauen. (Apg.13.2; 1.Kor.14.26ff).

    Die Bibel gibt uns Elemente die den Gottesdienst ausmachen:

    a. Gott loben, sowohl im Singen als auch im Reden (Eph.5.18-19; Kol.3.16).

    b. Zu Gott beten, ist offensichtlich ein Merkmal der Zusammenkünfte der neutestamentlichen Gemeinde (Apg.1.14; 1.Tim.2.1-5).


    c. Gottes Wort lesen. Die ersten Gemeinden wurden auf das Vorlesen der Schrift hingewiesen (1.Tim 4.13).


    d. Gottes Wort auslegen bildet einen wesentlichen Teil des Gottesdienstes (2.Tim.3.16-4.5).


    e. Die von Gott verordneten Sakramente praktizieren; die Taufe und das heilige Abendmahl.


    Wie uns klar wird, steht Gott im Zentrum und sein Wort ist der unablässliche Bestandteil des Gottesdienstes. Diese Gottesdienste werden jedoch desöfteren durch „Programme“ ersetzt die letztendlich nicht schlecht sind, jedoch nichts mit Gottesdienst zu tun haben (Missionsberichte, Mutter Vatertag, Sonntagschulabschlüsse, usw).

    Wo das Wort Gottes nicht die höchste Autorität ist, wo ein falsches Evangelium gepredigt wird, wo Gemeindediziplin vermieden wird, wo Zusammenkünfte vernachlässigt werden, wo kaum die Bibel gelesen wird und wo die Auslegung der Schrift nicht praktiziert wird, kann eine Gemeinde nicht Gottes Segen erwarten. Wir sind überzeugt, dass dieses die 5 theologischen Hauptirrtümer sind, die unablässlich zu einem Austrittgesuch führen müssen, wenn Gott verherrlicht werden soll.

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