Ist Gott souverän über den Virus?


Angst und Sorge, Leiden und die Vorsehung Gottes

Die Coronaviruspandemie hat unser Leben erschüttert, die Wirtschaft heruntergefahren und tausende von Menschen getötet. Viele fragen sich: Wenn Gott souverän und gut ist, warum lässt er solches zu?

Im Herzen solcher Fragen ist oft die falsche Vorstellung von Gott und dieser Welt. Die
überwiegende Ansicht von Gott heute ist, das Gott liebend und gütig ist; das heisst, er ill nur haben, dass wir glücklich sind. Er kann uns helfen mit unseren Problemen und will dass wir auch liebend und gut sind. Er ist nicht unbedingt fordernd und urteilend, sondern liebt uns so wie wir sind.

Diese Ansicht ist nicht nur unter Jugendlichen zu finden, sondern auch unter älteren
Theologen vertreten, die darauf bestehen, dass Gott so gut ist, dass er nie jemanden in die Hölle verdammen/verurteilen könnte oder sogar seinen eigenen Sohn für die Sünden der Menschen strafen würde. Während diese Ansicht Gott in ein anscheinend sehr positives Licht stellt, macht es ihn zu einem Schwächling gegenüber den Argumenten der Atheisten, welche bestreiten, dass solch ein Wesen nicht mit den Geschehnissen in dieser Welt mit ihrer Boshaftigkeit, Leiden, virale Pandemie, usw., im Einklang steht. Tatsächlich, die Atheisten haben Recht. Solch eine Gottheit existiert nicht!

Der Gott, der laut Bible existiert, ist ganz anders. Er ist heilig! Das heisst, er ist nendlich, herrlich- jenseits unseres Verständnisses. Er ist zu fürchten! Gewiss, er ist gut, jedoch zeigt sich seine Gerechtigkeit in seinem schrecklichen Zorn gegenüber der Sünde. Und doch ist dieser urteilende Gott ein liebender Gott. Beides, sein Zorn und seine Liebe gehen Hand in Hand und sind unbegreiflich.

Gott ist tatsächlich mächtig. Er hat alles erschaffen und erhält fortdauernd seine Schöpfung. Seine Souverenität reicht bis ins kleinste Detail seiner Schöpfung. Er bekleidet die Lilien auf dem Feld. Er nährt alle Vögel (Matth.6,26-28). Er gibt dem jungen Löwen sein Frass (Ps.104,21). Daraus schlussfogern wir, dass auch das Coronavirus nach Gottes souveränem Plan exitiert und erhalten wird.

Wenn Gott komplexer ist als diese überwiegende Ansicht von ihm, kann dasselbe von der Ansicht der Welt gesagt werden. Im gegenwärtigen Zustand soll die Welt nicht ein sicherer, sorgenfreier und immer fröhlicher Ort sein. Sie ist eine gefallene Welt, wegen der Sünde. Sie ist ein Ort des Todes, der Vergänglichkeit und Nichtigkeit. Ein Ort wo der Teufel wandert, wo wir leiden, wo es auch Krankheiten gibt, wie das Coronavirus.

Ist dies der Wille Gottes? Ja. Und doch, ist Sünde laut Definition eine Übertretung von Gottes geoffenbarten Willen. Auch wenn die sündvolle Welt Gottes geoffenbarten Willen verletzt, ist es dennoch sein souveräner Wille, diese Welt zu erhalten. Und für uns ist es gut dass er diesestut; sonst würden wir umkommen zusammen mit dem Rest aller Boshaftigkeit.

Die zweite Person der Dreieinigkeit wurde Fleisch und kam in diese sündige Welt und in seiner soveränen Macht nahm er den Zorn Gottes auf sich, welcher dieser sündigen und leidenden Welt gebührte.

Warum macht Gott nicht einfach alles gut und perfekt? Er tat es- damals im Paradies, welches wir verwarfen- und er wird wieder alles gut machen; im ewigen Paradies, welches er für seine Kinder vorbereitet hat. In der Zwischenzeit müssen wir in dieser gefallenen Welt leben, welche in sich selbst eine Manifestation seines Zornes gegen die Sünde ist. Dies ist aber auch der Ort, wo Gott uns von der Sünde erlöst.

Gott selbst kam in diese gefallene Welt, Jesus wurde Fleisch und stellte sich der Sünde und dem Tod, um uns zu retten. Und dies ist der Ort, wo diejenigen, die er erlöst hat, berufen sind gegen die Sünde zu kämpfen – der Versuchung und dem Bösen zu widerstehn, gute Werke zu tun, Verfolgung und Bedrängnis zu erleben, welches ihren Glauben stärkt und sie auf das ewige Leben vorbereitet.

Die gefallene Welt ist kein guter Ort, jedoch herrscht Gottes Souverenität über sie. Auch wenn das Böse nach seinem souveränen Willen geschieht, liebt er doch seine Schöpfung. Die Schönheiten, Befriedigungen und Vergnügungen des Lebens, sind Hinweise auf seine Souverenität.

In der Bibel kommen Pest und Plagen von der Hand Gottes als Zeichen seines Zornes gegen die Sünde. Das heisst, sie sind nicht nur Strafe für einzelne Übertretungen; eigentlich schildern sie Gottes Gericht und ebenso seinen Plan der Erlösung. Die Plagen in Ägypten bedrängten Pharao und seine ganze Nation, ausser denen, dessen Haustür mit Blut markiert war (2.Mose 7-12). Später strafte Gott sein rebellierendes Volk, indem er eine Plage sandte, woraufhin Aaron „das Räucherwerk auflegte und Sühnung erwirkte für das Volk. Und er stand zwischen den Toten und den Lebenden. Da wurde der Plage gewehrt.“ (4. Mose 17,12+13). Als König David sündigte, liess ihn Gott seine Strafe auswählen: Hungersnot, Krieg oder Pest. David entschied sich für das Letzte und sagte: „Lass uns doch in die Hand des Herrn fallen, denn seine Erbarmungen sind gross. Aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen.“ (2.Sam.24,14). Und der Engel, der das Volk schlug, schlachtete 70.000 Menschen, woraufhin König David betete: „Lass doch deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters sein“ (V.17). Und Gott beendete die Plage bei der Tenne Arauners, des Jebusiters (V.18), welches später die Stätte des Tempels wurde (2. Chr.3,1). Diese Ereignisse sind alles Prophezeihungen im Hinblick auf die Person und Werk Jesu Christi. Jesus ist der Heiler der Plagen (Lukas 7,21). Matthäus kommentiert zu eines dieser Heilungen folgend: „Damit erfüllt würde, was durch den Propheten Jesaja geredet ist, der spricht: „Er selbst nahm unsere Schwachheiten und trug unsere Krankheiten“ (Matth.8,17)“. Dieser Vers bezieht sich auf Jesaja 53,4: „Jedoch unser Leiden-er hat sie getragen, und unsere Schmerzen, er hat sie auf sich geladen.“ Dieses hebräische Wort für Leiden bezieht sich auf körperliches Leiden. Die zweite Person der Dreieinigkeit wurde Fleisch, kam in diese sündige/kranke Welt, und nahm in seiner souveränen Kraft den Zorn wegen der Sünde und das Leiden dieser Welt auf sich.

Im Lichte der Souverenität Gottes, sollten Katastrophen wie das Covid-19 uns daran erinnern, nicht Schätze auf der Erde zu sammeln, sondern im Himmel „wo weder Motte noch Frass zerstören und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen“ (Matt.6,19-20). Wir sollten diese Zeit mit Busse begegnen (Luk13,5), uns im Glauben an Jesus Christus klammern, für Rettung beten (Matth.6,13), und unseren Glauben ausleben; besonders in unseren Familien, auf dem Arbeitsplatz, in der Gemeinde und Gesellschaft- in Liebe und Dienst an unserem Nächsten (Matth.22,36-40).

Und weil Gott souverän ist, können wir auf sein Versprechen vertrauen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach seinem Vorsatz berufen sind (Röm8,28).

Dr. Gene Edward Veith.
Ein Ausschnitt der „Tabletalk Magazine“, April 2020
Von Ligonier Ministries, Florida, USA
www.ligonier.org
(Übersetzt aus dem Englischen)

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